Prima Emissionshandel

Ich kann mich noch gut an universitäre Veranstaltungen in den 90ern erinnern, die so tolle Namen hatten wie „Umweltökonomie“ oder „Umweltmanagement“. Darin ging es nur vorgeblich um den Schutz der Umwelt, vielmehr ging es stets darum, das Umweltschutzthema dazu zu gebrauchen, Geld zu machen. Beispielsweise wurden solche Themen wie Emissionszertifikate diskutiert, die zu dem Zeitpunkt – zumindest in Europa – nur als Idee existierten. Wie zu erwarten war, waren die Wirtschaftler ganz begeistert von einer Idee wie dieser und meinten, es handele sich um eine Win-Win-Situation – also einen Gewinn für die Ökonomie wie für die Ökologie gleichermaßen. Genügend Kommilitonen – inkl. mir – wollte die Argumentation nie einleuchten. Leider besaßen wir aber weder Kristallkugel, noch eine Zeitmaschine, sondern lediglich gesunden Menschenverstand – unbeeinflusst vom Streben nach Gewinnmaximierung, weswegen wir ja stets zu gern als weltfremd bzw. herumspinnende und ewigbetroffene Weltverbesserer galten.

Nun denn, im Jahre 2003 erfolgte die entsprechende EU-Richtlinie zum Emissionshandel. Ein „Gewinn“ ist sehr wohl vorhanden – auf Seiten der Wirtschaft freilich, wie dieser Artikel zeigt.